25. April: Tag der Eltern-Kind-Entfremdung

Datum 25.04.2017 00:20 | Thema: 

25. April: Tag der Eltern-Kind-Entfremdung

Entsorgte VäterWie in jedem Jahr seit 2006 wird am 25. April 2017 der Internationale Tag der Eltern-Kind-Entfremdung (engl.Parental Alienation Syndrom - PAS) begangen, um auf dieses global verbreitete Phänomen aufmerksam zu machen. Initiiert wurde der Aktionstag durch die Parental Alienation Awareness Organisation (PAAO) in Kanada; inzwischen verzeichnet er eine weltweite Beteiligung.

Die Eltern-Kind-Entfremdung (EKE) beschreibt ein Konzept der Entwicklungspsychologie. Dabei kommt es zur dauerhaften, nach rationalen Maßstäben meist unbegründeten Ablehnung eines getrennt lebenden Elternteils - zu rund 90 Prozent des Vaters - durch das Kind.


Das Phänomen des Parental Alienation Syndrome (PAS) hat 1985 erstmals der US-amerikanische Hochschullehrer und Kinderpsychiater Richard A. Gardner so bezeichnet und beschrieben. Gardner unterscheidet drei Stufen der EKE: eine schwache, eine mittlere und eine schwere.

  • Als schwache Entfremdung gilt, wenn das Kind in Anwesenheit beider Eltern zugeben kann, dass es den Kontakt zum anderen Elternteil haben möchte, obwohl der ihm gerade verboten wird.
  • Bei der mittleren Entfremdung verleugnet das Kind in Anwesenheit des entfremdenden Elternteils seine Zuneigung zum anderen Elternteil.
  • Als schwere Entfremdung gilt, wenn das Kind den Umgang mit dem entfremdeten Elternteil vollständig verweigert und nur schlecht von diesem Elternteil spricht.

Für das Kind ergeben sich durch eine solche Entfremdung oft erhebliche psychische Schäden. Teils sprechen Psychologen auch von einer Form von Kindesmisshandlung oder von emotionalem Kindesmissbrauch. Das Kind hat trennungsbedingt bereits ein Elternteil verloren und fürchtet, auch noch den erziehenden und betreuenden Elternteil zu verlieren.

Dieser Gedanke ist für ein Kind fatal: Es hat kaum eine andere Wahl, als sich ganz dem betreuenden Elternteil zuzuwenden.  Der entfremdete Elternteil wird umso kompromissloser abgelehnt, je mehr der betreuende (und entfremdende) Elternteil dies verlangt.

Der Tag der Eltern-Kind-Entfremdung soll auf diese Umstände aufmerksam machen und darüber aufklären, um Trennungskinder vor solchen Situationen zu bewahren.

Quelle:  Dieser Text wurde von der Website www.kleiner-kalender.de">www.kleiner-kalender.de entnommen.

Interview: Eltern-Kind-Entfremdung und deren Folgen

Passend hierzu ein Interview mit Hans-Christian Prestin, Familienrichter a.D., von 2012 - mit seiner leider bis heute zutreffenden Einschätzung der Situation an deutschen Familiengerichten.





Dieser Artikel stammt von VäterNetzwerk München e.V.
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